Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | KVo, Maik Kristen |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 02.10.2022, 15:11 |
Antragshistorie: | Version 1 |
KWP8NEU: Gute Regeln für gutes Radfahren
Text
Um das Radfahren schneller und angenehmer zu machen, müssen die Ampelschaltungen
besser auf Radfahrende angepasst werden, um Radfahrenden eine sogenannte Grüne
Welle zu ermöglichen. Hierfür können stellenweise die Ampelschaltungen
einerseits auf das durchschnittliche Tempo von Radfahrenden angepasst werden und
andererseits kann mittels Sensorik auf Grün geschaltet werden, sobald
Radfahrende eine Ampel erreichen. Das Rechtsabbiegen an roten Ampeln möchten wir
überall, wo es möglich ist, für Radfahrende per Grünem Pfeil erlauben.
Wir wollen Velorouten eine Vorfahrtsberechtigung gegenüber anderen Straßen
einräumen können. Eine Möglichkeit dies zu erreichen, wäre eine rechtliche
Einstufung von Velorouten als Landesstraßen. Da dies eine Entscheidung des
Landes ist, werden wir uns für entsprechende Maßnahmen des Landes einsetzen.
Ein weiteres Problem, das sowohl bei Radfahrenden selbst, aber auch bei anderen
Verkehrsteilnehmenden für Ärger sorgt, ist das Fahren auf der falschen
Straßenseite. Oft ist das Fahren auf der falschen Seite kürzer oder dauert
weniger lang. Wir werden mit Hilfe einer Bürger*innenbeteiligung Stellen
identifizieren, an denen häufig auf der falschen Seite gefahren wird und
überprüfen, ob Zweirichtungsradwege eingerichtet werden können. Alternativ
werden wir entsprechende Lösungen ausarbeiten, wie das Fahren auf der richtigen
Seite attraktiver gemacht werden kann. Insbesondere die Ortsbeiräte sollen
hierbei mit eingebunden sein.
In Kiel gibt es bereits zahlreiche Fahrradstraßen (gekennzeichnet durch das
Verkehrszeichen 244.1). Wir unterstützen aktiv weitere Ausweisungen dieser
Fahrradstraßen in Straßen, die jetzt schon oder perspektivisch vermehrt von
Radfahrenden genutzt werden. Derzeit dürfen in fast allen Fahrradstraßen auch
weiterhin Pkw fahren. Wir möchten dies zur Ausnahme machen und prüfen, welche
Fahrradstraßen exklusiv für Radverkehr freigegeben werden können - von
Anwohnenden, Menschen mit Sondergenehmigungen, Lieferverkehr und
Einsatzfahrzeugen abgesehen. Wir fordern ein Überholverbot durch Pkw auf
Fahrradstraßen, wo dies durch die baulichen Bedingungen nicht schon von
gesetzeswegen ausgeschlossen ist. Zusätzlich sollten Durchfahrtsverbote für Pkw
an ausgewählten Stellen dafür sorgen, dass Fahrradstraßen keine Alternativrouten
für Hauptverkehrsstraßen sind. Mit versenkbaren Pollern ließe sich das
realisieren, ohne die Bedürfnisse von Rettungsdiensten und Entsorgung zu
vernachlässigen.
Wir werden zudem von den neuen Fahrradzonen (Verkehrszeichen 244.3) Gebrauch
machen, um den Radverkehr in den Quartieren sicherer und attraktiver zu machen.
Fahrradzonen können dort eingeführt werden, wo eine hohe Fahrradverkehrsdichte
zu erwarten ist und eine untergeordnete Wichtigkeit für den Kfz-Verkehr besteht.
Wir werden über die Rechte und Pflichten in Fahrradzonen verstärkt aufklären und
insbesondere durch Markierungen verdeutlichen, dass Radfahrende hier stets
nebeneinander fahren dürfen.
Um die Sicherheit im Radverkehr zu erhöhen, muss Parken in der zweiten Reihe
stärker von den Ordnungsbehörden kontrolliert werden (siehe auch Kapitel
Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen).
Kommentare