Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand, Maik Kristen, GJ Kiel |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 24.09.2022, 13:43 |
Antragshistorie: | Version 1 |
KWP7NEU: Kiel zur Fahrradstadt machen
Text
Mit dem Masterplan 100% Klimaschutz der Landeshauptstadt Kiel ist das Ziel
ausgegeben worden, bis 2025 im Modal Split einen Radverkehrsanteil von 25% zu
erreichen Wir möchten dieses Ziel früher erreichen und deutlich übertreffen um
in 2035 einen Anteil von 35% zu erreichen. Zuallererst, und dies gilt nicht nur
für den Radverkehr, muss der Straßenraum neu und damit gerechter unter allen
Verkehrsteilnehmenden verteilt werden. Um die Attraktivität zu steigern, muss
der Radverkehr vor allem schneller, bequemer und sicherer werden.
Wir möchten die Erfolgsgeschichte der Veloroute 10, einer Premiumradroute,
fortschreiben und begrüßen daher die fortgeschrittenen Planungen für eine
Premiumradroute entlang der Werftstraße, deren Umsetzung zeitnah beginnen soll.
Wir setzen uns für eine schnelle Umsetzung des Veloroutennetzplans ein. Dabei
soll erreicht werden, dass jeder Stadtteil gut über die Veloroute angeschlossen
ist. Das gilt insbesondere für die Stadtteile nördlich des Nord-Ostsee-Kanals.
Hierfür soll das Tiefbauamt dabei unterstützt werden, Stadtplaner*innen
einzustellen, um Personalengpässe auszugleichen und die Ziele bis 2035 erreichen
zu können. Die Velorouten und weitere Radinfrastruktur müssen so ausgeschildert
sein, dass sie leicht zu finden sind.
Der Belag vieler Radwege ist in schlechtem Zustand. Wir fordern daher ein
deutlich erweitertes Sanierungs- und Aufwertungsprogramm für Radwege. Dieses
soll soweit möglich nicht zu einer zusätzlichen großflächigen Versiegelung
führen, sondern bereits versiegelte Flächen in der Befahrbarkeit aufwerten.
Zusätzliche Versiegelungen sollen an anderer Stelle in Kiel kompensiert werden.
Wenn möglich sollen neue Radwege baulich vom Kfz-Verkehr getrennt sein, um ihre
Sicherheit zu erhöhen ‒ notfalls zu Lasten des Kfz-Verkehrs. Zudem muss auch der
Belag einiger Straßen an einen steigenden Radverkehrsanteil angepasst werden wie
z. B. eine stellenweise Entfernung von Pflastersteinen. Bei Neubauten und
Sanierungen sollen die Radwege standarmäßig asphaltiert und nicht geplastert
werden. Für die bessere Erkennbarkeit sollen Radwege in einer anderen Farbe als
dunkelgrau angelegt werden. Besonders auf dem Ostufer besteht Nachholbedarf beim
Aus- und Aufbau von (geschützten) Fahrradspuren, -wegen und -straßen. Wir
fordern daher eine schnelle Umsetzung des Ostufer-Verkehrskonzepts, das derzeit
ausgearbeitet wird. Wir werden vorhandene Förderprogramme für Radwegeausbau auf
Landes-, Bundes- oder EU-Ebene umfangreich nutzen und somit unsere eigenen
Investitionen unterstützen. Wir werden die Bundesförderung für Fahrradwege an
Bundeswasserstraßen nutzen, um existierende Wege in Fahrradwege auszubauen, die
hohe Qualitätsstandards einhalten.
Die stärkere Verbreitung von Lastenrädern und Fahrradanhängern begrüßen wir. Es
muss gesondert ausgewiesene, sichere Stellplätze im öffentlichen Raum für
Lastenräder wie auch Pedelecs geben. Generell braucht es mehr sichere und
kostenlose Fahrradstellplätze im öffentlichen Raum. Unter anderem möchten wir
dafür mehr Abstellanlagen am Bahnhof einrichten. Insbesondere dort ist das
sichere Abstellen der Fahrräder wichtig. Fahrradwege sollen in Zukunft
grundsätzlich eine Breite und Beschaffenheit haben, die auch für das Befahren
und Begegnungen mit Lastenrädern, Hand-Bikes und Fahrradanhängern ausgelegt ist.
Wir werden prüfen, wie sich die Querung des Nord-Ostsee-Kanals mit Lastenrädern
und Fahrradanhängern verbessern lässt.
Weitere Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs sind der Ausbau des Angebots des
Bikesharing-Systems “SprottenFlotte” und die finanzielle Absicherung über das
Jahr 2023 hinaus. Der Ausbau sollte sich dabei nicht nur auf die weitere
Verbreitung der Stationen insbesondere in den Randbezirken beschränken, sondern
auch die Angebotspalette soll durch weitere Räder und auch Lastenräder und
Pedelecs erweitert werden. Außerdem gehört zum guten Radfahren auch ein
flächendeckendes Netz von öffentlichen Fahrradselbsthilfewerkstätten nach
Vorbild der Hansa48.
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