Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 26.06.2022) |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 27.06.2022, 11:50 |
KWP116: Sanierungen vorantreiben
Text
Ebenso wollen wir die Wärmewende bei den Bestandsgebäuden voranbringen.
Kommunale Einflussmöglichkeiten bestehen hier vor allem durch Information,
Beratung und Förderung. Ein hervorragendes Instrument hierfür ist das Programm
Energetische Stadtsanierung (KfW 432), aus dem Quartierskonzepte und
Umsetzungsbegleitungen in Form von Sanierungsmanagements aus Mitteln des Bundes
sowie des Landes zu 90 bzw. 95 % gefördert werden. Mit ihnen können u. a.
Konzepte zur klimaneutralen Energieversorgung erarbeitet und umfassende
Sanierungsberatungen gefördert werden. Wir werden uns dafür einsetzen, dass
während der nächsten Legislaturperiode für mindestens 75 % aller Haushalte in
Kiel Quartierskonzepte erstellt werden, an die sich in der Regel ein
Sanierungsmanagement zur Umsetzung anschließt. Bei der Auswahl der Quartiere und
der Ausgestaltung der Inhalte setzen wir uns dafür ein, dass der Fokus auch auf
umfassende Beratungen gelegt wird: Gerade dort, wo eine regenerative Versorgung
über Wärmenetze nicht realisierbar ist, wächst die Bedeutung umfangreicher
Sanierungsberatungen zu Einsparmöglichkeiten und dezentraler regenerativer
Energienutzung.
Kiel braucht eine Vervierfachung der Sanierungsrate auf ca. 4 % pro Jahr. Das
bedeutet eine Sanierung von ca. 740 Ein- und Zweifamilienhäusern, sowie 440
Mehrfamilienhäusern pro Jahr. Energetische Sanierungen müssen unabhängig vom
üblichen Sanierungszyklus (50-70 Jahre erfolgen). Dafür nötig sind erheblich
veränderte, rechtliche Rahmenbedingungen, das nötige Geld, Material und
Handwerker*innen. Wir wollen regenerativ gespeiste Wärmenetze massiv ausbauen
und die energetische Sanierung besonders auf Gebäude fokussieren, die nicht ans
Wärmenetz angeschlossen werden können.
Mit diesen Maßnahmen bei Neubauten und im Bestand leisten wir einen Beitrag
dazu, dass Wohnen bezahlbar bleibt - nicht nur heute, sondern auch in den
kommenden Jahrzehnten bei weiter steigenden Energiekosten. Die Steigerungen der
Energiepreise und die Diskussionen um unsere Versorgungssicherheit u. a. durch
den russischen Angriff auf die Ukraine haben deutlich gemacht, wie wichtig die
Senkung des Energiebedarfs und der Umstieg auf regionale, erneuerbare
Energieträger für jeden einzelnen Haushalt sind.
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