Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand, Christian Saftig, Anna Langsch, GJ Kiel |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 24.09.2022, 14:05 |
Antragshistorie: | Version 1 |
KWP75NEU: Queeres Leben in der Gesellschaft verankern
Text
Jugend kann man nicht nachholen. Wenn queere Jugendliche mit Erfahrungen des
Ausschlusses konfrontiert werden, wenn sie in Schule, Jugendangeboten und der
Gesellschaft im Allgemeinen erfahren, dass sie aufgrund ihres Geschlechts, ihrer
Geschlechtsidentität und/oder ihrer sexuellen Orientierung Ablehnung, Abwertung,
Diskriminierung oder gar körperliche Gewalt befürchten oder gar erleben müssen,
prägen diese Erfahrungen ein Leben lang. Noch immer verbergen queere Jugendliche
im schulischen oder familiären Umfeld oder gegenüber ihren Freund*innen ihre
geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung aus Angst vor
Zurückweisung.
Daher möchten wir queere Jugendarbeit fördern: Über die Einrichtung eines
Jugendzentrums für queere Jugendliche in Kiel werden wir mit allen
demokratischen Parteien in der Ratsversammlung ins Gespräch gehen. Wir haben
eine Fachtagung für queere Kinder und Jugendliche auf den Weg gebracht. Wir
möchten weiterhin Vereine und Projekte unterstützen, die queere Bildungs-,
Jugend- und Antidiskriminierungsarbeit leisten wie Haki e. V. Die Stadt Kiel hat
die Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt, eine Erklärung gegen
Queerfeindlichkeit, unterzeichnet und ist damit Teil eines breiten Bündnisses
von Unternehmen, Vereinen und Institutionen.
Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, dass die Broschüre "Bildung für alle.
Vielfalt anerkennen, Gleichstellung fördern" überarbeitet wird. Dazu sind
Projektmittel einzuwerben.
Wir wollen eine häufig vergessene Gruppe in den Blick nehmen - alte queere
Menschen. Hier können aufsuchende Hilfen Wertvolles leisten. In anderen Städten
gibt es solche Ansätze bereits.
Wir setzen uns dafür ein, dass Unisex-Toiletten zum Standard im öffentlichen
Raum werden, dazu zählen wir insbesondere Schulen.
Gleichstellung und Vielfalt/Diversität gehören zusammen. Diversität bezieht sich
nicht nur auf das Geschlecht, sondern beispielsweise auf Alter, Sexualität oder
(soziale und geographische) Herkunft. Wir wollen daher das Amt der*des
Gleichstellungsbeauftragten weiterentwickeln, das sich bisher um die
Gleichstellung der Geschlechter kümmert. Wir wollen eine diversitätsbeauftragte
Person, die an der Verwirklichung der Gleichstellung aller Menschen arbeitet.
Um die Vielfältigkeit der Kieler Bürger*innen und damit alle ihre Bedürfnisse
wahrnehmen zu können, muss die Verwaltung diese Vielfalt abbilden. Daher sollte
die Verwaltung diverser werder. Zusätzlich braucht es Weiterbildungen innerhalb
der Verwaltung im Bereich der Sensibilisierung für die Verschiedenheit der
Menschen. Wir haben in der vergangenen Wahlperiode eine Kampagne unter dem Motto
“Kiel liebt dich” mitbeschlossen, die Vielfalt in Kiel feiern soll. Diese werden
wir konstruktiv begleiten.
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