Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | KVo, AK Mobilität, Maik Kristen |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 18.10.2022, 20:08 |
Antragshistorie: | Version 1 |
KWP4NEU: Nahverkehr attraktiver und leistungsfähiger machen
Text
Die Taktung der Busse zu steigern, ist aufgrund fehlender Busfahrer*innen, der
Überlastung der Straßen und dem Nadelöhr am Hauptbahnhof, durch das fast alle
Busse durchfahren, derzeit schwierig umzusetzen. Daher braucht Kiel eine
schienengebundene Stadtbahn, um mehr Fahrgäste schneller und bequemer zu
transportieren. Wir sind uns sicher, dass dies nicht durch ein Bus Rapid Transit
(BRT) geleistet werden kann, werden dabei allerdings die Ergebnisse der derzeit
durchgeführten Trassenstudie für ein schlussendliches Urteil abwarten. Wir
wollen langfristig eine tragfähige Lösung finden, die von so vielen politischen
Kräften wie möglich unterstützt wird. Die Stadtbahn muss dabei anschlussfähig an
die angrenzenden Landkreise und außenliegenden Stadtteile geplant werden, um
auch das Pendeln ohne Auto attraktiver zu machen (siehe Kapitel Stressfrei
pendeln).
Auf den Busverkehr wird man auch nach Bau der Stadtbahn nicht verzichten können,
daher muss seine Attraktivität gesteigert werden. Dazu muss die Barrierefreiheit
so schnell wie möglich für Haltestellen und Busse sichergestellt werden ‒ auch
für seh- und hörbehinderte Menschen. Außerdem braucht es in den Bussen mehr
Platz für Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühle. Die Busflotte der Kieler
Verkehrsgesellschaft (KVG) wird sukzessive erneuert und wir unterstützen die
Umstellung auf E-Busse und größere Gelenkbusse. Wir werden mehr Fahr- zu
Busspuren umwidmen, wo notwendig auch als gemeinsame Bus- und Radspur, wie
beispielsweise auf dem Westring, der Eckernförder Straße oder dem Kronshagener
Weg möglich.
Die Taktung kann nicht beliebig erhöht werden. Dort, wo es möglich und sinnvoll
ist, möchten wir sie erhöhen. Um das Nadelöhr am Hauptbahnhof für Busse zu
entlasten, sollte das Sophienblatt für den Pkw-Verkehr gesperrt werden
(Einsatzfahrzeuge und Taxen ausgenommen). Ergänzend braucht es mehr
Querverbindungen, die nicht über den Hauptbahnhof laufen. Durch Querverbindungen
können Wegezeiten reduziert und äußere Quartiere attraktiver gemacht werden.
Solange die Stadtbahn nicht in das Kieler Umland fährt, müssen die Schnellbusse
soweit möglich aus dem Umland höher getaktet werden und mit weniger Stopps in
die Innenstadt gelangen, um die Fahrzeit zu verringern. Dort muss die Verzahnung
mit dem lokalen ÖPNV optimiert werden. Wir möchten das Ziel erreichen, in 30
Minuten vom Hauptbahnhof in die Außenbezirke und das angrenzende Umland zu
gelangen. Zudem muss die Bus-Zug-Verknüpfung am Kieler Hauptbahnhof besser
verzahnt werden, insbesondere sonntags und in den Abendstunden. Die Busse sollen
in diesen Zeiträumen für eine angemessene Dauer auf verspätete Züge warten.
Das Sicherheitsgefühl muss ebenfalls erhöht werden. Abgelegene Haltestellen und
der Weg zu ihnen können als Angsträume wahrgenommen werden. Wir möchten
Angsträume beseitigen. Unter anderem möchten wir dafür ein Pilotprojekt an
Haltestellen starten, bei dem ein Notknopf installiert wird, der direkt mit der
Polizei verbunden ist. Die Nutzung der nora-App werden wir bewerben.
Wir wollen mit Qualitätsverbesserungen auch das Image des ÖPNV verbessern und
dieses wirksam durch eine Öffentlichkeitskampagne für attraktive ÖPNV-Angebote
in der KielRegion kommunizieren. Haltestellen müssen barrierefrei, rauchfrei,
wettergeschützt geplant werden und über ausreichend Mülleimer, Infomaterial und
Sitzplätze verfügen.
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