erfolgt mündlich
Kapitel: | Flächen effizient und daher ökologisch nutzen |
---|---|
Antragsteller*in: | Nelly Waldeck (KV Kiel) |
Status: | Modifiziert übernommen |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 03.09.2022, 09:23 |
Kapitel: | Flächen effizient und daher ökologisch nutzen |
---|---|
Antragsteller*in: | Nelly Waldeck (KV Kiel) |
Status: | Modifiziert übernommen |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 03.09.2022, 09:23 |
Alternative Wohnformen unterstützen
Wenn auch Wagengruppen, Tiny Houses oder Mikrohäuser nur einen kleinen Beitrag zur Entschärfung der Wohnungsknappheit liefern können, wollen wir dies ‒ wo es städtebaulich und naturräumlich sinnvoll ist ‒ zulassen. Geschoßbau ist generell vorzuziehen. Konkret können wir uns eine Fläche auf dem MFG-5-Gelände vorstellen. Brachflächen sollen zur Zwischennutzung geprüft werden.
Als Grüne stehen wir alternativen Wohnformen wie Tinyhausprojekten oder Bauwagensiedlungen positiv gegenüber, wenn sie Ziele wie bezahlbaren Wohnraum, Reduzierung des Flächenverbrauchs oder Klimaschutz verfolgen. Generell ist Geschoßwohnungsbau im innerstädtischen Bereich zu bevorziehen. Insofern unterstützen wir weiterhin die Suche nach geeigneten Flächen für Bauwagensiedlungen wie beispielsweise Wagengruppe Schlagloch sowie notwendige rechtliche Änderungen zur Vereinfachung dieser Wohnkonzepte wie eine Änderung des Bundeskleingartengesetzes und der Landesbauordnung.
Wohnraum ist knapp, aber ebenfalls Fläche, die zur Bebauung geeignet ist. Fläche
hat zudem nicht nur eine soziale, sondern auch eine ökologische Komponente.
Städte sind ökologisch betrachtet tendenziell Karstflächen mit gestörten
Grundwasserkörpern und sich im Sommer erhitzenden und im Winter schnell
erkaltenden (wenn sie denn nicht mit Energie beheizt werden)
Gesteinsformationen. Umgeben von landwirtschaftlich nutzbaren und ökologisch und
klimarelevanten Landschafts- und Naturschutzgebieten verbietet sich eine weitere
Flächenversiegelung im Außenbereich. Deshalb lehnen wir z. B. die Bebauung der
Fläche Suchsdorf-West konsequent ab.
Auch innerhalb der Stadt darf nicht noch mehr Fläche versiegelt werden. Es ist
sinnvoll, bereits versiegelte Flächen mit einer höheren Wohnnutzung zu belegen.
Dazu sind ein städtebaulich verträglich angepasster Bau in die Höhe, eine
Aufstockung vorhandener Häuser, wie auch das Überbauen von Supermärkten oder
aufgeständerter Neubau über Parkplätzen erstrebenswert. Die Umwandlung von wenig
genutzten Büroräumen (aufgrund einer Entwicklung hin zum Homeoffice) wäre eine
weitere Möglichkeit der zügigen Wohnraumgewinnung. Auch die Überbauung einzelner
Stichstraßen ist für uns vorstellbar. All dies sind relativ kostengünstige
Möglichkeiten der Schaffung neuen Wohnraumes im Rahmen einer geordneten
ökologisch angepassten Innenverdichtung. Hierfür braucht es eine Update des
Wohnbauflächenatlas’.
Zusätzlich zu Flächen, die wir entwickeln wollen (z. B. MFG-5-Gelände), wollen
wir die Nachverdichtungspotentiale der bisher untergenutzten Plätze im
Innerstädtischen nutzen (Wilhelmsplatz, Exerzierplatz, Europaplatz,
Blücherplatz).
Gleichzeitig dürfen keine Grünflächen bebaut werden. Sollte eine Versiegelung
notwendig sein, dann muss an anderer Stelle im Stadtgebiet Fläche entsiegelt
werden. Die vorhandene Fläche muss effektiver genutzt werden. Gründächer und -
fassaden können hier ebenso wie die Begrünung von (Park-)Plätzen ausgleichend
wirken. Der Überplanung und Bebauung ökologischer Ausgleichsflächen werden wir
in Zukunft stärker entgegenwirken.
Wir verbrauchen seit Jahren immer mehr Wohnraum pro Kopf. Ein Grund dafür ist,
dass alleinstehende Senior*innen in großen Wohnungen ‒ oft nicht barrierefrei ‒
leben. Das ist verständlich, da es häufig keinen passenden Wohnraum im gleichen
Quartier gibt. Hier wollen wir Abhilfe schaffen, indem wir vermehrt
barrierefreie inklusive Mehrgenerationenhäuser und -wohngemeinschaften bauen
wollen. Projekte, die solchen Wohnraum schaffen, möchten wir fördern. Wir
möchten die Verwaltungseinheit des Quartiers schaffen und sie planerisch
etablieren (siehe Kapitel Kiel in neuen Strukturen denken: inklusive
Quartiersentwicklung). Dazu gehört für uns auch die Schaffung sogenannter
Quartiersmanager*innen. Diese können steuernde Funktionen bei Umzügen innerhalb
des Quartiers übernehmen. Auch Wohnungstauschbörsen können von dieser Stelle
angestoßen werden.
Wenn auch Wagengruppen, Tiny Houses oder Mikrohäuser nur einen kleinen Beitrag
zur Entschärfung der Wohnungsknappheit liefern können, wollen wir dies ‒ wo es
städtebaulich und naturräumlich sinnvoll ist ‒ zulassen. Geschoßbau ist generell
vorzuziehen. Konkret können wir uns eine Fläche auf dem MFG-5-Gelände
vorstellen. Brachflächen sollen zur Zwischennutzung geprüft werden.
Als Grüne stehen wir alternativen Wohnformen wie Tinyhausprojekten oder Bauwagensiedlungen positiv gegenüber, wenn sie Ziele wie bezahlbaren Wohnraum, Reduzierung des Flächenverbrauchs oder Klimaschutz verfolgen. Generell ist Geschoßwohnungsbau im innerstädtischen Bereich zu bevorziehen. Insofern unterstützen wir weiterhin die Suche nach geeigneten Flächen für Bauwagensiedlungen wie beispielsweise Wagengruppe Schlagloch sowie notwendige rechtliche Änderungen zur Vereinfachung dieser Wohnkonzepte wie eine Änderung des Bundeskleingartengesetzes und der Landesbauordnung.
Selbstverständlich muss der Neubau wie die Sanierung von Wohnraum energetisch
und klimagerecht erfolgen. Dadurch wird Bauen zwar kurzfristig teurer, aber noch
teurer ist langfristig gesehen, nicht klimaneutral zu bauen (siehe Kapitel Bauen
klimafreundlicher gestalten). Daher muss geprüft werden, ob modularer
Wohnungsbau ‒ wie beispielsweise das Kieler Modell ‒ die Baukosten senken kann.
erfolgt mündlich
Kommentare