Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 26.06.2022) |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 27.06.2022, 12:08 |
KWP124: Kiel als kreative und innovative Stadt für Gründer*innen, Wissenschaft und Unternehmen gestalten
Text
Kiel weist eine robuste Gewerbesteuerstruktur auf: wenige große Player und eine
Vielzahl von kleinen und mittlere Unternehmen. Diese Struktur gilt es weiter zu
fördern, klimaneutral zu transformieren und auf Nachhaltigkeit auszurichten. Wir
möchten Gründertum erleichtern. Neue Unternehmen und Start-ups, die sich hier
ansiedeln möchten, müssen sich jedoch am Gemeinwohl orientieren. Als Stadt haben
wir Einfluss darauf, welches Gewerbe wir in der Stadt fördern möchten und
welches nicht. Social Entrepreneurship wollen wir im Besonderen fördern. Dafür
sind Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich zu unterstützen,
auch für Schüler*innen.
Für die Bewältigung der großen Herausforderungen durch Klimawandel, Meeresschutz
Artenvielfalt, Flucht, Ressourcenknappheit und sozialer Ungleichheit wird es
entscheidend sein, neue Ideen und Innovationen in Form von konkreten Konzepten
und technischen Lösungen zu entwickeln.
Kiel hat hierfür als Standort von vier Hochschulen und weiteren wichtigen
Forschungseinrichtungen wie Geomar, Institut für Weltwirtschaft in Kombination
mit einer vielfältigen Landschaft kleiner und mittlerer Unternehmen und der neu
entstandenen Kreativszene die besten Voraussetzungen. Unser Ziel ist es, ein
Klima zu schaffen, das mit Einbindung der Hochschulen und der Kreativszene in
der gesamten Wirtschaft nachhaltige Veränderungsprozesse voranbringt und Kiel zu
einem Ort macht, an dem die Lösungen der Zukunft erdacht und realisiert werden,
damit zukunftsfähige Arbeitsplätze für alle Kieler*innen geschaffen werden.
Kultur- und Kreativwirtschaft ist deshalb für uns ein Standortfaktor, weil wir
Freiräume für Kreativität schaffen und damit die Entwicklung von Ideen befördern
wollen. Die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft geht für uns immer
einher mit einer starken Kulturlandschaft und der Förderung der großen Vielfalt
von Kulturinitiativen in den Stadtteilen und der zentralen Kultureinrichtungen
im Zentrum (siehe Kapitel Kunst und Kultur).
Ein wichtiges Thema hierfür sind Gründungen von Unternehmen mit Zukunftsideen
sowie die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Hochschulen und Studierenden bei
der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produkte. Ein weiterer Punkt ist
die stärkere Zusammenarbeit der Hochschulen mit der Stadtgesellschaft.
Kooperationen mit Unternehmen, Forschungsprojekte im Stadtraum und die
Einbindung der Hochschulen bei der Stadtentwicklung sind wichtige Aspekte die
unsere Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik in den nächsten Jahren prägen
sollen.
Das Gründen von nachhaltigen Start-ups möchten wir erleichtern, indem wir unsere
Kreativ- und Innovationszentren weiter unterstützen und ausbauen. Die Förderung
der Kreativzentren OpenCampus, AnscharCampus, Alte Mu und Kreativwerft wollen
wir weiterführen.
Die Kooperation mit den Innovations- und Transfereinrichtungen
Wissenschaftszentrum, Transmartech, Transferpark und Kitz sowie den
Hochschuleinrichtungen für Gründungsförderung wie ZfE, StartUp Office und Exist
soll gestärkt werden, indem eine selbstorganisierte Koordinierungsstelle
geschaffen wird. So wollen wir die Verzahnung mit den Hochschulen vorantreiben
und die Anzahl von Ausgründungen vergrößern. Damit verfolgen wir das Ziel, auch
in Kiel Einrichtungen wie einen gemeinsam getragenen Accelerator für die
Unterstützung nachhaltiger Start-ups und einen Campus für nachhaltige
Unternehmensentwicklung zu schaffen. Initiativen wie der Gründer*innen-
Stammtisch und die Stadtmacher*innen werden weiter unterstützt.
Für die Start-up-Kultur und die Wirksamkeit der Kreativ-, Transfer und
Innovationseinrichtungen ist die internationale Ausrichtung Kiels eine wichtige
Voraussetzung. Deshalb wollen wir Projekte der Einrichtungen im deutsch-
dänischen, sowie im Ost- und Nordseeraum weiter unterstützen. Gleichzeitig
werden wir die Kooperation mit internationalen Einrichtungen und Netzwerken wie
Do-School etc. weiter stärken.
Für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, genauso wie für die Hochschulen
und die Gründungskultur ist eine schnelle und zuverlässige digitale
Infrastruktur vonnöten. Eine digitale Kommunikation mit dem Rathaus ist
Voraussetzung für den Erfolg (siehe Kapitel Verwaltung digitalisieren).
Kommentare