Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 18. September 2019 |
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Tagesordnungspunkt: | 4.4.4 Naturerhaltende Maßnahmen unterstützen - Heidelore Graf / David Poggemann |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Heidelore Graf, David Poggemann |
Eingereicht: | 19.09.2019, 12:25 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Naturerhaltende Maßnahmen unterstützen
Beschlusstext
Bündnis 90 / Die Grünen, Kreisverband Kiel fordert die Landesregierung auf, sich
auf EU- und Bundesebene stärker für eine grundlegende Reform der Agrarpolitik in
Deutschland sowie in der gesamten EU einzusetzen. Konkret fordern wir, dass
Bäuer*innen und Landwirt*innen, die auf klima- und umweltschonende
Landwirtschaft setzen sowie naturerhaltende Maßnahmen bei der Bewirtschaftung
ihrer Felder berücksichtigen, finanzielle Unterstützung - auch bei der
regionalen Vermarktung - erhalten! Hingegen sollen Bäuer*innen und
Landwirt*innen, die diese Aspekte nicht bzw. nur unzureichend berücksichtigen,
die finanziellen Zuwendungen gekürzt oder sogar gestrichen werden. Gleichzeitig
fordern wir die Stadt Kiel auf, sich deutlich für eine regionale, nachhaltige
und ökologische Produktion von Lebensmitteln einzusetzen, indem sie gute
Vertriebsbedingungen für die Produzent*innen schafft. Dies kann z.B. durch
stärkere Förderung der regionalen Märkte (Stichwort permanente Regional-Märkte
auf dem Alten Markt oder in einer Markthalle auf dem Exerzierplatz) bzw.
gezielten Vergünstigungen bei Vertrieb ausschließlich saisonaler, regionaler
Lebensmittel aus biologischem Anbau bewirkt werden. Diese und weitere Ansätze
gilt es zu prüfen.
Begründung
Die konventionelle Landwirtschaft trägt in erheblichem Maße zu klima- und umweltschädlichen Entwicklungen bei. Verstärkter Ausstoß von klimaschädlichen Gasen, die Überdüngung der Böden und Gewässer sowie das Insektensterben sind nur drei von vielen Beispielen. Die Subventionierung durch Bund und EU setzen hier zusätzlich falsche Anreize, sodass z.B. immer weniger Landwirt*innen und Bäuer*innen auf immer größeren Flächen mit immer natur- und umweltschädlicheren Methoden wirtschaften müssen, um einen möglichst niedrigen Preis für Lebensmittel am Markt zu generieren, da sie sonst nicht konkurrenzfähig sind. Diese Entwicklung führt massiv zur Aufgabe vieler kleinerer Betriebe. Diesem Trend gilt es entgegenzuwirken. Daher ist eine Reform der Agrarpolitik auf EU und Bundesebene überfällig. Regional kann eine Stadt wie Kiel zusätzlich Anreize schaffen, dass Erzeuger*innen von regionalen, saisonalen, klima- und umweltschonenden Lebensmitteln gute Vertriebsmöglichkeiten haben. Dazu sollten verschiedene Wege geprüft werden.