Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 18. September 2019 |
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Tagesordnungspunkt: | 4.4.8 BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Kiel schließen alle geschlossenen Facebook-Gruppen - Paul Brauche et al. |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Paul Brauche, Jens Wartenberg, Michael Brantner, Sven Krumbeck, Norbert Treskowski, Oliver Voigt, Daniela Sonders |
Eingereicht: | 18.09.2019, 22:05 |
Antragshistorie: | Version 1 |
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Kiel schließen alle geschlossenen Facebook-Gruppen
Beschlusstext
Die Kreismitgliederversammlung möge beschließen:
Bündnis 90 / Die Grünen Kiel schließen innerhalb von 8 Wochen alle geschlossenen
Facebook-Gruppen die von ihnen offiziell verantwortet werden. Sie sprechen sich
gegen die Nutzung von geschlossenen Facebook-Gruppen aus, die in ihren Namen
Bündnis 90 / Die Grünen Kiel tragen oder ein eindeutiges Bündnis 90 / Die Grünen
Kiel Identifikationsmuster verwenden (Farben, Labels etc.).
Alle Gremien der Grünen Kiel arbeiten darauf hin, geschlossene Diskussionen in
den transparenten, aber geschützten, Bereich des Grünen Netzes zu verlagern wie
z.B. https://chatbegruenung.de/ .
Vorstand und Fraktion erarbeiten mit dem AK Digitalisierung einen Plan für
erleichterten Zugang.
Begründung
Teil 1:
Für Facebook-MitgliederInnen existiert eine eigene Berechtigungsverwaltung. Nur MitgliederInnen können – je nach Berechtigung – Inhalte anpassen. Geschlossene Bereiche können also nur von den explizit Berechtigten eingesehen werden.
Die Firma Facebook kann jederzeit die Berechtigungsverwaltung umgehen. Facebook-MitarbeiterInnen können Passwörter Ihrer MitgliederInnen einsehen (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Firmen-speicherten-ungeschuetzt-Daten-von-Facebook-Nutzern-4359264.html) .
Auch für Auswertungen werden Daten verkauft (3. Absatz https://de-de.facebook.com/legal/terms), hier wird nicht unterschieden, ob diese Daten aus geschlossenen oder offenen Facebook-Gruppen kommen.
Hier zwei Beispiele:
Cambridge Analytica, wertete 50 Millionen Facebook-NutzerInnenprofile aus. Die NutzerInnen erfuhren nur durch einen Insider davon. (https://www.heise.de/select/ct/2018/8/1523576391275948)
Firmen erhalten millionenfach direkten Zugang zu BenutzerInnendaten (https://www.heise.de/select/ct/2019/2/1546930271017776)
Das Berechtigungssystem von Facebook ist also nur für nicht zahlende Facebook-BenutzerInnen wirksam. Wer sich die Daten kauft, kann diese technisch auswerten oder weitergeben.
Für uns bedeutet das, dass wir keine „Hoheit“ über „Diskussionen“ in geschlossenen Bereichen haben.
Teil 2:
Nur Facebook-UserInnen können den „Diskussionen“ wirklich folgen. Auch wenn dort nichts „diskutiert“ wird, was wirklich „wichtig“ ist, so kann diese Aussage doch nur von Facebook-UserInnen überprüft werden. Hier fehlt Transparenz für alle MitgliederInnen.
Bündnis 90 – Die Grünen stellen umfangreiche Techniken zur Verfügung die sich gut bedienen lassen und für alle MitgliederInnen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Auch hier sind Diskussionen möglich. Durch die Vergabe der elektronischen Mitgliedschaft bei Bündnis 90 – Die Grünen ist auch eine Authentifikation der BenutzerInnen gegeben. Eine Diskussion ist hier also für alle MitgliederInnen transparent.
Der Antrag ist ein Ergebnis Arbeitskreis Digitales der Kieler Grünen.