Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 26.06.2022) |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 26.06.2022, 20:15 |
KWP72: Rassismus und jede gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bekämpfen
Text
Wir sehen Armut und die Spaltung in Arm und Reich als Nährboden für
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Daher ist eine starke Sozialpolitik, die
Armut und Ungleichheit bekämpft, die beste Prävention gegen Rassismus und
Rechtsextremismus (siehe Kapitel Soziales - Zusammenhalt stärken). Dort, wo
Prävention zu spät kommt, muss Rassismus und gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit aktiv bekämpft werden. Wir stehen hier Seite an Seite mit
zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Wo diese Akteur*innen fehlen, kann sich
Rechtsextremismus ungestört ausbreiten. Präventions-, Antidiskriminierungs-,
(außerschulische) Bildungs- und Aussteigerprojekte möchten wir fördern.
Rechtsextremismus wird dort gestärkt, wo demokratische Kräfte mit seinen
Akteur*innen zusammenarbeiten. Wir arbeiten nicht mit Rechtsextremen zusammen -
sei es im Rat oder anderswo.
Wir möchten prüfen, ob an Schulen Awareness-Teams eingerichtet werden können und
damit Schüler*innen und Lehrer*innen für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
sensibilisiert werden können. Schulsozialarbeit wollen wir auch zu diesem Zweck
weiter stärken (siehe Kapitel Schulen diskriminierungsfrei gestalten).
Zudem möchten wir diskriminierungssensibilisierende Fortbildungsmaßnahmen für
Verwaltungsmitarbeiter*innen fördern.
Aber nicht nur offener und/oder gewalttätiger Rassismus ist eine Gefahr, sondern
auch der alltägliche Rassismus, der Menschen ungleich behandelt. Besonders
auffällig ist dies auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, auf dem Menschen mit
sichtbarer Migrationsgeschichte starke Nachteile haben. Häufig wissen Menschen
nicht, dass ihre Rechte einklagbar sind. Wir ermutigen daher Menschen nach dem
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu klagen. Damit Menschen sich ihrer
Rechte bewusst werden und empowered werden können, diese wahrzunehmen, möchten
wir Rechtsberatungen fördern.
Wir wollen jüdisches Leben fördern und freuen uns, dass die Jüdische Gemeinde
Kiel mit Unterstützung der Stadt neue Räumlichkeiten beziehen konnte.
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