Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 26.06.2022) |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 27.06.2022, 11:54 |
KWP120: Ostsee schützen
Text
Das Meer ist für Kiel Identität, Erholungsraum, Tourismus-, Wirtschafts- und
Standortfaktor zugleich. Dazu ist es Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Wir
wollen das Ökosystem Meer schützen und den Namen Meeresschutzstadt mit Inhalt
füllen. Dazu möchten wir zum einen Naturräume an der Förde möglichst natürlich
gestalten, zum anderen aber auch den Menschen die Möglichkeit geben, das Meer
erleben zu können, und den Zugang zum Wasser ermöglichen. Konkret bedeutet das,
dass wir auch Unterwasser darauf achten vielfältige Ökosysteme zu schaffen, um
die Biodiversität des Meeres zu fördern. Konkret werden wir diesen Aspekt z. B.
bei der Neugestaltung des Strandes in Hasselfelde verfolgen.
Wir wollen den Lebensraum Förde dadurch schützen, dass wir den Eintrag von
Mikroplastik und Schadstoffen reduzieren. Ein Mittel hierbei ist die
Installation von technischen Filteranlagen, um zu vermeiden, dass Reifen- und
Bremsabrieb bei Regen direkt von den Straßen in die Förde eingetragen werden.
Außerdem soll geprüft werden, wie die Stadt Kiel darauf einwirken kann, dass
keine toxischen Antifoulingschiffslacke mehr in Kieler Sportboothäfen und beim
Seehafen verwendet werden dürfen. Wir wollen uns u. a. für eine
Unterschutzstellung der Braunalgenbestände vor der Kiellinie einsetzen.
Damit uns der Lebensraum Meer langfristig auch in seiner Funktion als Tourismus-
und Wirtschaftsfaktor erhalten bleibt, möchten wir ein Konzept für nachhaltigen
Tourismus entwickeln lassen. Es gibt bereits ein Tourismuskonzept, in welchem
nachhaltiger Tourismus und das Thema Kreuzfahrten unterrepräsentiert ist, das
wollen wir ändern. Darüber hinaus wollen wir Kiel zum Zentrum für eine
nachhaltige maritime Wirtschaft machen. Dazu gehören für uns sowohl kleine,
mittelständische bis hin zu industriell geprägten Unternehmen, als auch maritime
grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung (siehe Kapitel Maritime
Wirtschaft stärken).
Um die enge Verbindung zwischen Kiel und dem Lebensraum Meer, der wiederum eng
mit dem Thema Klima und Klimawandel verbunden ist zu vermitteln, ist eines
unserer zentralen Projekte in der nächsten Legislatur ein
Meeresvisualiserungszentrum für Kiel auf den Weg zu bringen. Das Zentrum soll
ein Umweltbildungs-, wie auch ein touristischer Anlaufpunkt mit überregionaler
Strahlkraft sein, der zum einen die Herausforderungen beim Schutz der Meere und
des Klimas aufzeigt, gleichzeitig aber auch für diesen komplexen Lebensraum
begeistern soll. Hierfür sollen Fördermittel von Land und Bund in Anspruch
genommen werden. Daneben wollen wir auch kleinere Umweltbildungsangebote rund um
das Thema Meer fördern. So sollen z. B. rund um die Küstenlinie herum
Bildungstafeln oder -stelen aufgebaut werden, die interdisziplinär mit Inhalten
bestückt werden. Denkbar wäre hier eine mögliche Kooperation mit den in Kiel
ansässigen Hochschulen mit ihren unterschiedlichen Expertisen.
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