Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung zum Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Kommunalwahlprogramm (vollständige Übernahmen und vollständige modifizierte Übernahmen) |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand und Maik Kristen |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 24.09.2022, 11:01 |
Antragshistorie: | Version 1 |
KWP14NEU: Klimafreundliche Logistik etablieren
Text
Die Anzahl an Paketlieferwagen nimmt stetig zu. Wir setzen uns dafür ein, die
Lieferverkehre in der Stadt Kiel auf die Zukunft einzustellen. Hierfür bedarf es
der engen Kooperation zwischen Stadt und Logistikunternehmen. Wichtiger
Bestandteil sind dabei Microhubs. Microhubs sind Umschlagpunkte in Zentrumsnähe
und am Rand von Wohnquartieren, an denen Pakete gesammelt werden können. Von
dort werden schließlich die Pakete per Lastenrad an die Empfänger*innen
ausgeliefert, wie es bereits von einigen Zustellunternehmen realisiert wird. So
werden der Verkehr und Lärm in den Wohngebieten deutlich reduziert. Microhubs
werden sich auf mittlere Sicht nicht von alleine wirtschaftlich tragen. Das
bedeutet, dass die Stadt - in deren Interesse die Bündelung von Sendungen und
die Reduktion von Lieferverkehren ist - sich auch in der Finanzierung engagieren
muss.
Wir wollen mit der Stadt vorangehen und bis zum Jahr 2030 städtische Transporte
komplett klimaneutral gestalten. Dabei soll bevorzugt auf Fahrradlogistik
gesetzt werden. Noch in der nächsten Legislatur wollen wir jede innerstädtische
Kurierfahrt, die derzeit durch Lieferfahrzeuge vorgenommen wird, aber durch den
Transport mit dem Fahrrad erfolgen könnte, auf Fahrradlogistik umstellen. Nach
wissenschaftlichen Untersuchungen können 51 Prozent aller motorisierten
Güterverkehre auf das Fahrrad verlagert werden. Hierfür werden wir prüfen, wo in
Kiel zeitnah sogenannte Null-Emissionszonen für die Stadtlogistik eingerichtet
werden können. In diese Zonen dürfen nur Fahrzeuge mit klimaneutralem Antrieb
einfahren.
Um das Parken und Halten von Lieferfahrzeugen auf Rad- und Fußwegen oder in
zweiter Reihe zu verhindern, sollen mehr Ladezonen ausgewiesen werden, die von
übrigen Kfz freigehalten werden müssen. Wir wollen prüfen, ob Parksensoren dabei
helfen können, unberechtigte Nutzungen zu vermeiden. Hierfür bedarf es einer
nachfrageorientierten Ermittlung der Ladezonen, die wir in der nächsten
Legislatur vornehmen wollen.
Um den Güterverkehr in der Stadt sinnvoll und effizient zu steuern, soll ein
Güterverkehrskonzept ausgearbeitet werden. Generell muss mehr Güterverkehr auf
die Schiene gebracht werden. Der Ostuferhafen braucht dazu ein weiteres Gleis.
Wasserstoff halten wir für überregionalen Bus- und für Schwerlastverkehr, der
nicht auf die Schiene verlagert werden kann, für sinnvoll. In Kiel sollte die
dafür notwendige Infrastruktur mittelfristig errichtet werden. Die Stadt soll
entsprechende Initiativen durch eine aktive Begleitung des Planungsprozesses
unterstützen.
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